Steak Club July 15'

Das erste Mal...


Inspiriert durch einen Artikel traf sich im August 2015 zum ersten Mal eine Gruppe ehrenwerter Gentlemen um ihrer Fleischeslust zu frönen. Ein Händler, welcher „die alte Kuh“ nach Wien liefert, wurde rasch gefunden, der Preis war mit ca. 40€/kg auf den ersten Blick etwas hoch, im Nachhinein betrachtet aber auf jeden Fall gerechtfertigt.


Bestellt wurden 4 tiefgekühlte Txogitxu Rib Eye Steaks, die – wie sich später herausstellen sollte – das „Einsteigermodell“ des Txogitxu Katalogs darstellen. Jedes einzelne war circa ein Kilo schwer und schon bei der Ankunft staunte die Gruppe nicht schlecht über die prachtvollen Teile, die über einen weichen Fettrand und eine starke Marmorierung verfügten. Die Steaks wurden rechtzeitig aus dem Kühlschrank genommen (unbedingt 2 Stunden vor dem Grillvorgang) und verbreiteten sofort einen angenehmen, intensiven Geruch in der Küche.


Nachdem der Club aus einer Elite an Grillexperten besteht, sollten die Fleischstücke auf unterschiedliche Arten zubereitet werden, als Beilage und Aufsaughilfe für den Fleischsaft diente selbstgemachtes Knoblauchbaguette. Des Weiteren wurden Salat aus dem hauseigenen Garten eine Auswahl an Craft Bieren und Rotweinen von den Teilnehmern zu dieser Premiere beigesteuert.


Die Aufregung war groß, der Gasgrill heiß, das erste Steak bereit. Bei hoher Temperatur wurde es von allen Seiten scharf angebraten, um anschließend – mit Thermometer ausgestattet – indirekt auf eine Kerntemperatur von ca 50 Grad erhitzt zu werden. Der Geschmack des Fleisches war für alle Beteiligten sensationell, doch das eigentliche Highlight war das Fett, welches butterweich und mit einem famosen Eigengeschmack (Nuss, Kräuter, Butter) zu glänzen vermochte.


Das zweite Steak wurde zur Chefsache erklärt. Ein Video des Gründers und Initiators des Txogitxu Unternehmens machte die elitäre Runde neugierig, weshalb die zweite Kuh mit genau dieser Methode zubereitet werden musste. Vier Minuten eine Seite, vier Minuten die andere Seite, danach aufschneiden und auf eine warme Platte. Einige Teilnehmer der ersten – von nun an - monatlichen Steaknight waren ob der Rohheit des Fleisches anfänglich etwas geschockt, schließlich seien sie doch Verfechter der „medium Kultur“ gewesen, dieser Schock war aber nach dem ersten Bissen schnell verflogen.


War es bloß die Euphorie, die momentan rund um das Fleisch der alten Kühe herrschte oder vielleicht die zu diesem Zeitpunkt bereits vorangeschrittene Stunde, der Tenor der illustren Runde war auf jeden Fall einhellig: Das ist das beste Steak, das ich in meinem Leben gegessen habe. Die zweite Zubereitungsart gibt dem Fleisch noch einmal das gewisse etwas, es bleibt noch saftiger und die unterschiedlichen Aromen kommen noch stärker zur Geltung.

Die restlichen Steaks wurden genauso zubereitet und waren der Grundstein für einen wirklich gelungenen Abend.


Kleine Anekdote zu diesem Abend:

Beim ersten Grillversuch tropfte unerwartet viel Fett der alten Kuh in die ungereinigte Fettauffangschale, welche Feuer fing, beinahe den kompletten Griller entflammte und in der Runde für einen kurzen Schreckmoment sorgte.



Too long; didn`t read - Fazit:


Die alte Kuh ist ein Muss für Fleischliebhaber. Nicht ganz billig, aber jeden Cent wert. Wunderbarer Eigengeschmack nach Butter und Kräutern von Tieren, die ihr ganzes Leben (und ja, das war ein langes Leben) auf Weiden verbracht haben. Alte Kuh, du kommst wieder auf unsere Teller!